Dein Fokus – was ist dir wichtig?

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Dein Fokus – was ist dir wichtig?

Worauf achtest du? Wie bewertest du das, was du siehst? Was ziehst du daraus für Schlüsse, was machst du damit? Darum geht es in diesem Beitrag. Es ist essentiell, sich klar zu machen, ob man auf Hindernisse ausgerichtet ist oder auf Lösungen. Denkst du oft: „Das geht nicht.“, oder „Das kann ich nicht. Schaffe ich nicht.“?
Oder bist du immer richtig im Problem versunken, bis du es gelöst hast? Ist dein Fokus also eher auf Lösungen gerichtet?
Beide Varianten der Fokussierung wirken in unterschiedliche Richtungen.

Die eine passive Ausrichtung sorgt dafür, dass du schnell aufgibst und deine Ruhe hast. Das hat den Vorteil, dass du dich schnell wieder hinlegen kannst und nichts weiter passieren wird. Aber das hat auch den Nachteil, dass du dich schnell wieder hinlegen wirst und nichts weiter passieren wird.
Eine aktive Ausrichtung dagegen wird deine Probleme lösen, und es wird dir Spaß machen, jedes gesetzte Ziel zu erreichen. Weil du nicht aufgibst.

Dein Fokus. Darum geht es.
Worauf achtest du? Wie bewertest du? Was machst du?


Fokus
Im Artikel über Wahrnehmung habe ich schon erwähnt, dass du nur die Dinge bemerkst, auf die du achtest. Dein Gehirn ist kontinuierlich damit beschäftigt, deinen Gedanken entsprechende Wirklichkeit zu entdecken. Denkst du an Blödes, wirst du immer passend dazu noch weitere Dinge bemerken, die deiner Stimmung entsprechen.

Fühlst du dich allein, siehst du überall Paare, die sich umarmen und verschlungen herumschlendern. Jede Gruppe von Leuten, die in guter Laune miteinander sind, macht dir nur noch deutlicher klar, in welcher Lage du dagegen bist.
Willst du gerne auch eine PS4 haben, weil dein Geld bislang nicht dafür reichte? Dann fallen sie dir jeden Tag auf: Alle, die bereits eine haben und davon erzählen, was für geile Games sie darauf daddeln.
Hast du also schlechte Laune, wird dir vieles Negatives auffallen, was deine Laune nur noch schlechter macht. Alles, was du angehst in dieser eher miesen Stimmung, wird nicht so klappen, wie sonst. Was dir sonst leicht von der Hand geht, will diesmal einfach nicht klappen. Kennst du solche Tage?

Bist du dagegen in guter Stimmung, wird nahezu alles, was du bemerkst, irgendwie geil sein. Gut gelaunte andere Menschen beispielsweise. Lachende Gesichter. Alles was eher nerven könnte, bemerkst du heute nicht oder es berührt dich einfach weniger. Kleinere Schwierigkeiten bewältigst du mit Links. Probleme machen dir nichts aus. Die werden eben mal schnell gelöst und weiter geht’s.

Egal, wie deine Stimmung ist, egal an was du denkst: Du findest Entsprechungen um dich herum. So funktioniert dein Gehirn!

Deine gegenwärtige Stimmung beeinflusst also deine Wahrnehmungsfilter. Je nach Gefühlslage sind die entsprechend ausgerichtet und filtern aus den Millionen von Reizen deiner Umgebung genau die heraus, die du vielleicht jetzt gut gebrauchen kannst. Selbst in mieser Stimmung ist dein Hirn dein Kumpel und sucht für dich nach Dingen, die dir beweisen könnten, dass deine miese Stimmung berechtigt ist. Dass du genug Gründe für deine schlechte Laune findest. Nett oder?

Vielleicht nett gemeint. In mieser Stimmung ist es ja nicht gerade zuträglich, immer noch mehr Dinge angeboten zu bekommen, die die Laune nur weiter auf dem Grund halten. Gut zu wissen, dass unser Gehirn nicht unterscheidet zwischen guter und schlechter Laune und einfach nur das Ziel verfolgt, unsere Wahrnehmung auf das zu fokussieren, was uns gerade beschäftigt und uns die entsprechenden Infos und Reize aus der Umwelt heraussucht.

Diese Funktion des konzentrierten Fokus ist dagegen enorm hilfreich bei allen zielgerichteten Handlungen, also um Sachen zu regeln, Dinge zu erschaffen. Alle Wahrnehmung, alle Konzentration ist auf dein aktuelles Projekt gerichtet, was es auch immer ist. Auch wenn wir nicht unser Ziel verfolgen, sondern mit anderen Dingen beschäftigt sind, werden uns immer Dinge „begegnen“, die dennoch unser momentanes Ziel verfolgen. Tausende weitere Infos ploppen überall auf, die uns irgendwie weiterbringen. Fehler gibt es nicht, nur Herausforderungen und Hürden. Scheitern – was ist das? Alles was hindert, spornt gleichzeitig nur mehr an.

Hast du ein solches Projekt, an dem du arbeitest, denkst du auch in allen anderen Situationen daran, und deshalb findest du auch überall Hinweise, die dich weiterbringen könnten. Jetzt ist die Ausrichtung deiner Wahrnehmungsfilter total hilfreich und deinem Ziel förderlich. Dafür nämlich ist diese überaus nützliche Hirnfunktion im Kern gedacht. Der einzige Nachteil ist eben der, dass sie dich auch in negativer Stimmung bestärkt.

Wenn du aber von deinem variablen Fokus weißt, dann kannst du aktiv einwirken! Spürst du innerlich miese Stimmung, dann sollte deine Alarmlampe angehen und sich drehendes Rot- oder Blaulicht in deine Sicht werfen.

Dann nämlich weißt du, dass deine Wahrnehmung heute negativ getrübt ist und du aufpassen musst, damit sie dich nicht in der miesen Stimmung hält. „Nein! Lass es. Das wird nix. Hast du eh schon gewusst. Ist einfach nicht zu schaffen!“, wird es nur so schallen in dir, damit du aufhörst. Damit du dich wieder hinlegst und weiterhin jammernd in deiner Stimmung bleibst. Ist nicht bös gemeint. Deine negative Stimmung ist nur gerade dein Fokus und du erhältst Bestätigung deiner Stimmung, die du gerade hast. Folglich wäre es ja interessant, deine individuellen Methoden zu entwickeln, die dir gute Laune machen! Dafür musst du nur wissen, was dir gefällt.

Bewertung
Alles was du siehst und bemerkst, wird augenblicklich von deinem Unbewussten bewertet. Ist es toll oder Bullshit? Kann ich was damit anfangen oder ist es unwichtig? Bedroht es mich? Macht es mir Furcht? Ist es gefährlich? Kann man es essen? Ist es witzig? Alle Eindrücke werden dahingehend geprüft, ob sie und wie sie für uns selbst relevant sind oder nicht.

Alles was in deinem unendlichen Unbewussten gespeichert ist, wird jetzt als Datenbasis deiner Urteile genutzt. Alles was du gelernt und erlebt hast, fließt ein in deine ganz individuelle Bewertung jeder Situation, jeder Person, von jedem Teil, von jeder Sache, jeden Tag aufs Neue.

Bestimmt ist es auch bei dir so: Zu bestimmten Dingen hast du keine Meinung, keine gespeicherten Informationen, weil du vielleicht noch nie damit zu tun gehabt hast. Dagegen hast du auch deine eigenen klaren Grenzen und weißt genau, was du überhaupt nicht magst. Das erkennst du sofort und wirst dich augenblicklich abwenden, dich davon abgrenzen wollen, dich distanzieren. Das ist vollkommen in Ordnung. Mach ich auch so.

Und dann gibt es noch ein sehr breites Band an Personen, Situationen und Dingen, bei denen deine Einstellung nicht starr fixiert ist, sondern der Situation entsprechend variabel. Manchmal kommst du klar mit Dingen und an anderen Tagen siehst du eher die negativen Elemente.

Lernen zum Beispiel. Grundsätzlich eine tolle Sache. Ohne die Fähigkeit zu lernen und abzuspeichern blieben wir blöd und wären nicht lebensfähig. Aber Lernen ist auch anstrengend, kostet viel deiner Energie und braucht viel Zeit, die man oft lieber mit anderen Dingen verbringen möchte. Wenn du dich also auf dein Ziel konzentrierst, wenn du merkst, wie du immer besser wirst und immer mehr verstehst, dann ist Lernen geil.

Wenn du aber morgen den Test bestehen sollst, bis heute noch nichts gemacht hast und dir unter Zeitdruck noch reinprügelst, was irgendwie noch hängenbleibt, dann ist Lernen Scheiße. Leuchtet ein oder?

Es gibt unzählige Dinge, die so eine wechselseitige Bewertung erlauben. Mal sind sie gut und man erlebt sie als was Positives, mal blöd, weil negative Effekte gerade mehr auffallen. Polizisten beispielsweise.

Die waren echt nett, als sie meiner Frau ihr Handy wiedergegeben haben, das sie mitsamt ihrer Handtasche verloren hatte. Jemand hatte die Tasche gefunden und dort komplett abgegeben, nicht ein Cent fehlte. Was für ein Fest!

Nicht nett waren die Herren in Blau, als sie mich direkt dabei erwischten, wie ich noch schnell bei Krebs-Gelb über die Ampel fuhr. Distanzierte Fragen, nur so freundlich, wie gerade nötig. Das Ergebnis der Begegnung: 120,- Euro und einen Punkt in Flensburg.

Alles also hat mindestens zwei Seiten und in jeder erdenklichen Situation erkennt man mal die eine, mal die andere Wirkung. Das bedeutet aber auch, dass du es dir tastsächlich aussuchen kannst, wie du auf eine Sache, eine Person, eine Situation blickst, wie du bewertest.

Bist du milde, lässt du gewähren, bist tolerant. Wenn du entspannt bist und gut gestimmt, bewertest du positiv. Bist du unzufrieden, sauer, genervt, gestresst, bewertest du negativ. Meistens gibt es also einen Spielraum deiner Bewertung. Je nach deiner Stimmung bewertest du Situationen, Menschen und Dinge anders.

Wenn es Spielraum gibt, dann kannst du auch situativ selbst entscheiden, wie du bewertest, du musst das nicht deiner Stimmung überlassen, sondern kannst wählen, ob du tolerant, begeistert oder ablehnend bewertest.

Merkst du jetzt schon, dass alle Dinge, Personen und Situationen, die du wahrnimmst alles sein können? Heute Egal, Morgen Klasse oder Übermorgen Bullshit.
Das bedeutet ja, dass alles, was du erlebst, nicht per se irgendwas ist, sondern erst durch deine Bewertung eine Färbung bekommt. Ist das nicht genial?

Alles was du toll findest, kann für andere blöd sein. Was dir wichtig ist, interessiert andere vielleicht überhaupt nicht. Wen du vielleicht total bescheuert findest, der ist vielleicht der beste Freund und superwichtig für einen anderen. Nichts also ist von sich aus blöd, toll oder egal, sondern wird es erst durch die Bewertung desjenigen, der es wahrnimmt. Nichts ist immer egal, nichts immer klasse, nichts immer blöd, sondern immer nur für den einen so und für den anderen so.
Geschmackssache. Und darüber lässt sich nicht streiten. Schon mal gehört?

Handlung
Alles was du tust, tust du aus einer positiven und innerlich überzeugten Absicht heraus. Ob deine positive Absicht für dich selbst oder für andere wirken soll, ist dabei unerheblich. Selbst, wenn andere behaupten, es besser wissen und tausende Tipps hätten, es noch perfekter zu machen, spielt auch keine Rolle. Interessant bei dem, was du tust, sind deine Auffassungen, deine Kenntnisse und Bewertungen, die du bestmöglich und in erster Linie für deine Bedarfe und Ziele einsetzt.

Aber du handelst immer entsprechend deiner Fokussierung, und deiner Bewertung dessen, was du erlebst. Was du darüber hinaus schon weißt: Du kannst es dir aussuchen! Du kannst selbst wählen, worauf du achtest. Du hast zudem die Entscheidung, ob du eine Person, eine Sache, ein Verhalten, eine Situation negativ bewertest, ob du deine Haltung eher unbeteiligt oder neutral erlebst oder ob du etwas für positiv und klasse hältst.

Jetzt brauchst du nur noch eins und eins zusammenzählen. Wenn das, was du tust, das Ergebnis deiner Bewertung einer Situation ist, dann wird deine Stimmung interessant und wichtig. Ist sie schlecht, ist deine Bewertung der Situation eher negativ und dein Handeln nur wenig überzeugt. Also ohne wirkliche Energie.
Ist sie dagegen gut, wird auch deine Bewertung positiver sein und dein Verhalten ebenso wirksame positive Effekte haben. Du bist gut drauf, offen gegenüber anderen, und alles was du tust, wird ebenso gut sein, weil alles voneinander abhängt.

Hast du also einen schlechten Tag erwischt, dann weißt du, dass heute nicht der Tag für wichtige Entscheidungen sein kann, nicht der Tag für den Beginn von etwas Großem. Heute ist auch nicht der Tag für radikale Veränderungen, weil alles in dir einen negativ wirkenden Schlechte-Laune-Schleier hat. Solange, bis sich deine Stimmung wieder mindestens normalisiert hat, oder sogar wieder gut ist.

Weil du ja der Boss in dir bist, hast du die Freiheit, zu entscheiden, auf was genau du achten willst, damit sich deine Stimmung wieder hebt. Irgendwas, was dir gut tut und dir hilft, wieder besser drauf zu kommen. Gute Musik im Ohr, korrekte Klamotten, in denen du nicht frierst oder etwas Ruhe im eigenen warmen Raum, ein bisschen entspannen, oder für andere Bewegung und Sport.
Ruf jemanden Vertrautes an, sprich mit dem, macht was zusammen, verabredet euch für später, wenn es jetzt nicht passt. Oder irgendwas Interessantes lesen vielleicht. Vielleicht meinen Artikel mit dem grünen Punkt...

Du selbst weißt am besten, was dir gut tut. Worauf du achten willst, damit sich deine Stimmung wieder verbessert.

Weil du der Boss in dir bist, kannst du auch selbst entscheiden, wie du urteilst, wie du bewertest. Ablehnend, neutral oder zustimmend. Und ehe du dich plötzlich wieder über etwas aufregst – passiert mir auch immer an schlechten Tagen – denk mal drüber nach, ob es dir nicht eher egal sein kann und du dich nicht auch noch darüber ärgerst. Mit den meisten Sachen hat man nicht wirklich ein Problem, weil sie einen nicht berühren. Hier kann man sich leicht dafür entscheiden, eine neutrale Haltung oder Bewertung stehen zu lassen und sich nicht weiter damit zu befassen.

Zuletzt bleiben nur noch Dinge übrig, die du klasse findest. Weil du an schlechten Tagen bewusst darauf achtest, genau die zu entdecken. Und weil du auf positive Dinge achtest, fallen dir die negativen gar nicht mehr so sehr ins Auge. Das hilft ungemein und wird deine Stimmung wieder heben.

Fazit
Drei Fragen bleiben übrig. (Die hat Alexander Hartmann in seinem Buch „Mit dem Elefant durch die Wand!“ so treffend zusammengefasst:)

  1. Worauf achtest du? Was ist dein Fokus?
  2. Wie bewertest du das, was du erlebst?
  3. Wie handelst du? Was machst du mit deiner Bewertung?

Wenn du dir das klar machst, nämlich, dass deine Aufmerksamkeit und deine eigene Bewertung dessen was du erlebst, unglaublich hohen Einfluss darauf hat, was du dann mit all dem anfängst und wie du handelst, dann kannst du jetzt aktiv eingreifen und das Steuer übernehmen. Du entscheidest, worauf du achtest, kümmerst dich um eine wohlwollende Bewertung und bist in deinen Handlungen überlegt und nicht eben sprunghaft und von deinen akuten Gefühlen gesteuert.
Alles was in dir wirkt, ist dir präsent. Du weißt, wie du tickst. Daher kannst du an schlechten Tagen besonders behutsam und gut mit dir umgehen, vorsichtig mit anderen sein, weil du leicht aus der Haut fahren könntest. Entscheidungen von Tragweite wirst du nie, nie, nie an schlechten Tagen treffen, sondern verschieben, weil deine Bewertungen im Moment nicht unbedingt richtig und überlegt sind.

Geht es dir um deine eigenen Ziele, dann kannst du auch spielend leicht untersuchen, ob du eher auf das achtest, was ein Problem darstellt oder ob du dich mit der Lösung beschäftigst. Sagst du dir wiederholt: „Das ist unmöglich!“, „Das kann man nicht schaffen!“, „Also jetzt habe ich doch schon alles versucht.“, „Mann, was für eine blöde Idee, es überhaupt zu versuchen!“, dann wird dein Hirn dich beim Scheitern unterstützen. Immer mehr Unmöglichkeiten werden dir auffallen!
Du kannst dich immer auf dein Hirn verlassen. Es ist dein bester Freund. Findet alles!

Wenn dagegen dein Fokus auf der Lösung liegt und deinen selbst gewählten Zielen entspricht, dann denkst du nicht solche Sätze, sondern eher diese: „Meine Güte, das ist ja garnicht so einfach, da muss ich mal nachdenken…“, „Wenn es so und so und so nicht funktioniert, dann müsste es vielleicht ja so klappen. Mal testen…“, „Wär‘ ja gelacht, wenn ich das nicht hinbekomme.“, „Es muss funktionieren. Die Teile sind heil, also muss ich sie nur richtig zusammensetzten. Nochmal!“

Du spürst sicherlich die Wirkung dieser beiden Richtungen. Negative Gedanken und Ansichten bremsen bis zum Stillstand. Positive Gedanken erzeugen unbändigen Willen, das Problem zu lösen, hinzubekommen, was man sich vorgenommen hat. Positive Gedanken erzeugen immer mehr neue Optionen. Je mehr Fehler du machst, um so mehr kommst du an die Lösung heran. Logisch oder?

In jedem dieser vielen Artikel im Blog kommst du wieder ein Stückchen mehr heran ans eigene selbst bestimmte Leben. Das ist doch mal was. Nicht die Umwelt, nicht die anderen bestimmen über dich, deine Stimmung, deine Handlungen und Entscheidungen. Nein. Das bist du. Du selbst weißt am besten mit dir umzugehen und auch was für dich das Beste ist. Und du ziehst es durch!

Auftrag ans Hirn: „Such das Beste für mich und grüne Punkte!“