Deine Haltung – wirkt Wunder

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Deine Haltung – wirkt Wunder

Wie wäre es wohl, wenn du König oder Königin wärst und neben dem ganzen Klamottenfirlefanz auch noch die derbe schwere Robe auf den Schultern hast, die du meterlang hinter dir herzieht auf dem roten teuren Teppich?
Wie würde sich das wohl anfühlen, und wie müsste sich dein Körper darauf einstellen, damit das Gehen überhaupt klappt? Jepp – Du müsstest dich sehr gerade machen, und langsamer gehen, sonst sieht das scheiße aus. Es soll nicht so aussehen, als ob du nach der Landung deinen Fallschirm hinterherziehst.
Also dann siehst du ziemlich aufrecht aus. Musst du, damit die Schleppe mitkommt.
Aufrecht, gerade, bewusst langsam schreitest du in deine Klasse. Nicht mehr gebeugt mit hängendem Kopf, oder ängstlich verkrampft. Weil du langsam gehst, hast du Zeit, alle anzusehen, jeden einzelnen zu fokissieren. Aufrecht, gerade, bewusst langsam schreitest du.

Für jeden, für den der Gang in die Klasse nicht die leichteste Übung am Tag ist, hilft eine solche innere Vorstellung ungemein. Glaub es mir. Hier geht es um die besonders feste Bindung zwischen deiner Körperhaltung und deiner Stimmung. Sei neugierig.
Ebenfalls für alle die prima, die jetzt gleich etwas vorstellen, vorführen, leisten, abliefern müssen, und dabei einen möglichst guten Eindruck machen wollen. Aufrecht, klar, nicht träge, also zu langsam, aber bewusst und ruhig.

Weil in unserem System unser Körper und unsere Gedanken eine feste Verbindung haben, beeinflussen sie sich gegenseitig. Erlebst du etwas Schockierendes, einen Unfall oder sogar einen Todesfall in deiner Umgebung, wirst du gemerkt haben, wie sich dieses schockierende Erlebnis auf deinen Körper ausgewirkt hat. Alles wird sich in dir auch eben körperlich ausdrücken, was du erlebst. Du warst zusammengekauert, hast vielleicht geweint, es hat dich körperlich geschüttelt und später war dir vielleicht ganz kalt. Jeder reagiert anders. Dies sind nur Beispiele.

Oder das geile Gefühl, wenn du gewonnen hast, wenn du etwas Großes erreicht hast, wenn die Leute dich feiern und stolz auf dich sind. Am ganzen Körper kribbelt es. Du könntest die Welt umarmen! Dein Herz klopft und du bist vollkommen aufgeregt, aber glücklich.

Egal, was du erlebst, in was für einer Stimmung du bist – es wirkt sich auf deinen Körper aus.

Wie so vieles in uns funktioniert das auch andersherum.

Das bedeutet, dass deine Körperhaltung sich ebenso auf deine Stimmung auswirkt, dass du also mit einer bewusst aufrechten Haltung deine Stimmung (und deine Wirkung auf andere) verbessern kannst!

Solltest du dich gerade an etwas Wunderbares erinnert haben und in dir geschmunzelt haben, dann kauer dich doch mal so zusammen, wie du manchmal bei mieser Stimmung in deinem Zummer hockst und mach ein trauriges Gesicht. Jetzt denke nochmal an das geile Erlebnis mit dem super Gefühl. Das geht nicht! Alles in dir möchte aufspringen und sich ausbreiten, weil du dich doch gerade freust. Dein Körper ist mit guten Gedanken in mieser Haltung ebenso verwirrt, wie mit miesen Gedanken in ausgebreiteter, aufrechter Haltung. Dein Körper möchte deinen Gedanken entsprechend sein, also immer so wie es bei dir eben ist. Bist du gut drauf, hast du eine eigene lockere entspannte Haltung gefunden, die dein gutes Gefühl ausdrückt. Ebenso hast du eine eigene Schlechte-Laune-Haltung, die du immer dann spürst, wenn du mies drauf bist. Beide Haltungen, auch die neutrale dazwischen kannst du genau entdecken, wenn du dich beobachtest.

Wenn du nicht immer willst, dass dir alle ansehen, wie du gerade drauf bist, kannst du deine Haltung auch bewusst steuern. Selbst mit nicht so guter Laune hast du vielleicht gar keinen Bock darauf, dass dich heute jeder anquatscht: „Ey – was’n los mit dir?“, „Wenn du reden willst, ich bin da für dich…“, „Ey wie bist du denn heute wieder drauf?“, „Schaut mal alle, da ist jemand aber wieder depressiv drauf!“

An miesen Tagen kann man sich das bewusst machen, und sich ebenso bewusst aufrichten und gerade machen. Die Gesichtszüge kontrollieren. Versuch ein entspanntes Gesicht mit einem angedeuteten Grinsen, vielleicht. Eine gute Haltung bekommst du auch durch gute Gedanken. Neben allem Blöden heute hast du auch noch alle deine coolen Erinnerungen, als du dich gut und stark gefühlt hast, als es dir richtig gut gegangen ist. Vielleicht ja gestern erst.

Das ist der Hammer! Deine Haltung beeinflusst deine Stimmung und deine Stimmung beeinflusst deine Haltung! Es funktioniert in beide Richtungen!

Jetzt, an deinem eher schlechten Tag kontrollierst du bewusst deine Haltung und deine Mimik, hilfst etwas nach mit positiven Erinnerungen. Und dann passiert eine Menge:

  1. Andere bemerken nicht deine eher angestrengte Lage, lassen dich in Ruhe und du hast die Wahl, mit wem du über deine Stimmung sprichst. Die sind meist die wenigen, die dir trotz deiner kontrollierten Haltung deine Stimmung ansehen…
  2. Weil dein Körper aufrecht ist, deine Mimik entspannt ist und ein minimales Grinsen zeigt, hebt sich automatisch deine Stimmung! Du kommst plötzlich auf Ideen, wie du mit deinem Problem umgehen willst und entwirfst einen Plan – oder du verschiebst diesen Plan auf später und genießt erstmal den Tag. Deine Haltung hat deine Stimmung wieder entspannt. Dein Körper hat dir dabei geholfen. Er hat mitgemacht bei dem kleinen Spiel – oder der Vorstellung, König oder Königin zu sein – und deine Seele, dein Geist, deine Gedankenseite macht mit, indem sie sich wieder beruhigt und deine Stimmung wieder gut wird und du wieder lachen kannst.
  3. Hintenrum spielt eine Menge Chemie eine große Rolle. In deinem Körper gibt es Botenstoffe, mit denen alle deine Organe darüber informiert werden, wie es dir gerade geht. Wenn du sauer bist, dann geht dein Puls hoch, deine Reaktionsfähigkeit hat 100 Prozent. Dafür ist dein Immunssystem eben mal abgeschaltet. Bist du wieder entspannt, gibt es wieder das Signal an deine Körperteile: „Alles wieder gut. Alle Systeme wieder in ruhige Bereitschaft schalten!“

Kurz: Wenn deine Stimmung nicht so klasse ist, kannst du mit koordinierter und bewusster Körperhaltung schon eine Menge tun, damit sich deine Stimmung so schnell wie möglich bessert und du wieder in der Lage bist, deine Energie und Kraft zu spüren. Und sie zu nutzen. Deine Haltung wirkt sich auf deine Stimmung aus. Und definitiv sorgt sie für eine bessere Ausstrahlung.

Ausstrahlung ist wiederum sehr wichtig im täglichen Spießrutenlauf in der Schule. Wer ständig niedergeschlagen ist und auch so aussieht, kann schnell zum beliebten Opfer werden für Arschlöcher, die sich daran amüsieren, den Menschen noch mehr runter zu machen, als er sich ohnehin schon fühlt. Arschlöcher gehen davon aus, dass diejenigen, die schon gebeugt und fertig rüberkommen, sich nicht wehren werden, und sie ein leichtes Spiel haben, ihr geringes Selbstbewusstsein an denen aufzumöbeln. Ist schon mächtig feige und armselig, wenn man die Schwächsten angreift – mit Worten oder Taten – nur, um sein eigenes mieses Gefühl in sich selbst zu überdecken.

Gehst du aufrecht, bist du klar, sind deine Bewegungen kontrolliert, schaust du die Leute an, dann machst du nicht den Eindruck leichter Beute für Arschlöcher. Das hilft auf jeden Fall.

Probier es aus. Mach dich gerade. Sei wach. Sieh die Leute an. Sei da. Du hast verdient, dass man dich richtig wahrnimmt. Niemand soll dich nerven. Keiner muss dich lieben, aber alle sollten dich wahrnehmen. Du bist König oder Königin in deinem Reich. Niemand kann dir das streitig machen. Niemand kann das ändern. Aber jeder wird es merken.