Dein Unbewusstes. Gigantisches Datenarchiv. Wie herankommen?

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Dein Unbewusstes. Gigantisches Datenarchiv. Wie herankommen?

Dein Unbewusstes ist dein Offline-Google. Hier ist alles gespeichert, was du gelernt, erlebt, abgeschaut und dir beigebracht hast. Hast du kein Netz, kannst du nur noch darauf zurückgreifen, was absolut kein Nachteil ist, weil du unglaubliche Mengen an Informationen gespeichert hast und enorm viele Daten verfügbar sind, je älter du wirst.

Faszinierend ist in dem Zusammenhang, dass du mit dem Speichern schon beginnst, ehe du überhaupt Sprechen gelernt hast oder eigenständig aufstehen kannst. Von dem Moment deiner Geburt an lernst du kontinuierlich ohne Pause!

Schon als Minimensch speicherst du schon die Art, wie man mit dir umgeht, wie man dich anfasst, wie man dich beschmust, dich drückt und liebt. Auch alles, was blöd für dich war.

Du speicherst jeden noch so feinen Gesichtsausdruck deiner Eltern, jede Bewegung, jedes Verhalten, jede Angst und alle Einstellungen und Werte. Ehe du stehen kannst, ehe du anfängst zu sprechen. Ist das der Wahnsinn?

Und weil du als Baby noch keine Vergleiche anstellen kannst, lernst du einfach alles, was dich umgibt. Ohne jede kritische Betrachtung. Einfach alles rein ins Hirn. Am besten sind nützliche Infos, mit denen du was anfangen kannst. Ebenso leicht gelangt auch alles Blöde hinein in den Kopf, alles Schmerzhafte, Einsamkeit, Streit, schlechte Laune, die dich umgibt wird zu deiner Welt und du findest es normal.

Biologisch gesehen ist das eine klasse vererbte Funktion. Die verschafft dir, so schnell es geht, so viele Infos wie möglich, damit du möglichst schnell allein klarkommst, dich in deiner Umgebung anpassen lernst und überlebst.

In dir wächst mit jedem Tag dein Erfahrungsschatz, deine Datenbank, deren Infos alle deine Handlungen und Entscheidungen beeinflussen. Heiße Herdplatten brennen Haut weg, Feuer tut weh, Autos sind umso gefährlicher, je schneller sie sind, Das Licht ist im Kühlschrank, wenn alle Lampen ausgeschaltet sind. Nachts ist es kälter als draußen. Über den Berg ist schneller als zu Fuß…
Jeden mehr oder weniger wichtigen Merksatz saugst du als Kind auf, wie ein Schwamm das Wasser. Alles bildet zusammen deine Meinung, deine Einstellungen und Werte. Deine Persönlichkeit.

Du suchst dir sogar deine Freunde nach deinem eigenen gespeicherten Schema eines guten Freundes aus. Die Meinung deiner Eltern, was deine Freunde angeht, hast du ebenfalls gespeichert und es ist unterschiedlich schwer, den einen oder den anderen nach Hause zu bringen, weil du schon ahnst, wie sie reagieren werden.

Viele suchen bei der eigenen Partnersuche sogar automatisch, eben unbewusst nach Eigenschaften der eigenen Eltern, was überhaupt nichts Schlimmes ist. Sondern ein Kompliment an deine Mutter oder deinen Vater.

Im vorigen Artikel habe ich geschrieben, dass du nur 5 Prozent von allem bewusst erlebst, was dich umgibt. Unbewusst jedoch speicherst du alles. Viele Fachleute haben versucht einen Vergleich anzustellen, an dem man sich orientieren könnte. Etwa die berühmte Vera Birkenbihl sprach von 15 „bewussten“ Zentimetern gegenüber 11 Kilometern unbewusstem Erleben. Von anderen las ich digitale Vergleiche: 1,4 Megabyte bewusster gegenüber 2,5 Terrabyte unbewusster Speichermenge, die pro Sekunde im Gehirn verarbeitet werden. Damit wird klar, wie enorm das Unbewusste gegenüber dem Bewussten ist.

Dein „Autopilot“ aus dem vorigen Beitrag wird auch aus dem Unbewussten gesteuert. Automatische unbewusste Programme helfen bei unterschiedlichsten Problemlagen im Alltag perfekt dabei im Hintergrund. Steuern Entscheidungen, Handlungen, Sprechweise, Bewegungen und deinen Umgang mit deiner Umwelt. Meistens ohne dein direktes Zutun, eben automatisch.

Für alle diese Entscheidungen zapft dein Gehirn deine innere Datenbank an Erinnerungen und Erfahrungen an und regelt dein Leben entsprechend deiner Datengrundlage zu eben 95 Prozent automatisch!

Aus diesem Grund ist es von unglaublichem Vorteil, wenn man eine Verbindung schaffen könnte, um Zugriff auf diese geschützten Bereiche zu bekommen. Wenn man die Datenbank pflegen möchte. Also Ungewolltes, unsinnige Dinge, die zu falsch laufenden automatischen Programmen führen, lieber ausmisten, und wichtige Daten behalten, damit die Automatik auch in deinem Sinne funktioniert und dir nicht im Weg steht.

Dein Glaube an dich und deine Fähigkeiten

Lernen, Mathe, Singen, Malen, Sport und Tanzen.
„Kann ich nicht!“ denkst du.

„Kann ich nicht“, gibt es nicht. „Will ich nicht“, ist in Ordnung, aber „Kann ich nicht“, geht deshalb nicht, weil man es doch lernen kann. Andere schaffen das ja auch.

Du glaubst nicht daran, dass du Mathe kannst? Glaubst nicht dran, dass du lernen kannst? Ist vollkommener Blödsinn. Du hast ein Gehirn, wie alle anderen. Zwei Arme, Augen, Ohren, Beine, alles dran. Es gibt überhaupt keinen Grund, anzunehmen, dass du nicht in der Lage wärst, dir irgendwas draufzuschaffen, wenn du nur genug übst. Das einzige, was dich hindert, sind die Gedanken daran, dass du es gerade nicht willst, oder dass du nicht an dich glaubst, es schaffen zu können.

Bestimmt hat dir irgendwannn einmal irgendwer gesagt, „Du bist zu doof zum Rechnen, Schreiben, Lernen, Singen, Reden, Einkaufen.“ Was auch immer es bei dir vielleicht war, du hast es dem vollkommen geglaubt. Nur deshalb hast du keine weitere Energie da reingelegt und aufgehört, dich damit zu befassen. Es reicht ein Erwachsener, um einem eine Sache, die Spaß macht, vollkommen zu vermiesen, so dass man nie wieder Bock drauf hat.

Viele Erwachsene erinnern sich später an die Schulzeit zurück und daran, was sie alles für derbe Sprüche von ihren Lehrerinnen und Lehrern zu hören bekommen haben. Auch von Verwandten gibt es manchmal ziemlich fiese Sprüche, die vielleicht nicht so gemeint waren, die man aber nicht mehr vergisst. Unsern Eltern ging es meistens noch krasser in der Schule. Dagegen ist das schon entspannt. Aber noch lange nicht in Ordnung. Die folgenden Sprüche gibt es heute immer noch…

„Mathe und du ist wie ein Fisch mit Fahrrad.“

„Bist du zu dumm, um die rudimentärsten grammatikalischen Grundsätze zu lernen? Du und Fremdsprachen geht ja gar nicht!“

„Hallooo! Kannst du mal aufhören so einen Lärm zu machen? Sing draußen, da wo dich niemand hören kann. Das grenzt ja an Körperverletzung,“

„Was soll das sein, was du gemalt hast? [Ausbrechendes Gelächter]

Alle deine Erlebnisse steuern deine Entscheidungen. Hast du erlebt, dass jemand sich an deinen Sangeskünsten stört, hörst du eben damit wieder auf. Manche singen nie mehr. Schade.

Nur weil sie daran glauben, dass sie nicht singen können und auch nicht mehr üben, folglich niemals besser werden können.

Zum Glück kann man solche „Glaubenssätze“ verändern. Im Singen-Beispiel könnte es funktionieren, in dem man trotzdem weiter übt, also singt und singt und singt und logischerweise mit der Zeit immer besser darin wird. Dann erfährt man nämlich, dass es anderen doch gefällt und schon wird die eingebrannte Überzeugung „Ich kann nicht singen“ von damals als falsch markiert und von deinem Unbewussten wieder herausgeworfen. Stimmt ja nicht. Damals nicht. Heute noch weniger.

Dein Unbewusstes sind alle deine Gefühle, alle deine Fähigkeiten, all dein Glauben an dich, all deine Gedanken darüber was du kannst und alle deine mentale Kraft. Leider ist dein Unbewusstes auch all dein Zögern, deine Furcht, dein Unglaube, etwas schaffen zu können und dein Selbstwert, der sehr wichtig ist.

Darum geht es im nächsten Post. Selbstwert.

Kannst dich ja schon mal fragen, was das für dich ist. Ich werde dir Antworten liefern.