Nur 50 Min. am Tag sind bewusst, 23 Stunden 10 Min. – Autopilot!

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Nur 50 Min. am Tag sind bewusst, 23 Stunden 10 Min. – Autopilot!

Der erste Knaller, von dem ich schreibe, sind Infos zu Wahrnehmung, zu deinem Bewussten und deinem Unbewussten.

Wusstest du beispielsweise Folgendes: Dein Bewusstsein kann sich gleichzeitig nur etwa 7 Dinge merken, oder 7 Reize verarbeiten.

Reize sind alles, was du um dich herum wahrnimmst. Die blendende Sonne, alle Bilder, die du um dich siehst, wenn du die Augen offen hast, alles was du hörst, fühlst, schmeckst und riechst.

Auf dem Land könnte man meinen, da passt das und man bekommt alles mit, weil da so wenig passiert. Bei genauerer Betrachtung ist dort die Hölle los, aber du weißt, gerade als Städter, wie es dagegen in Hamburg brummt. Autos, Laster, Busse, Radler und Fußgänger ohne Ende und ein Lärm, der manchmal echt nervt. Mich jedenfalls.

Und weil unser Gehirn nur wenig auf einmal verarbeiten kann, kürzt es Unwichtiges aus unserer Wahrnehmung weg und wir bemerken nur, was jetzt im Moment für uns wichtig ist. Alles andere wird ausgeblendet, fällt uns nicht auf.
Das ist auch gut so, denn sonst wären wir mit allen Reizen um uns herum völlig überfordert. Das kann man sich in etwa so vorstellen, als würde man ein zweijähriges Kind allein in der Innenstadt absetzen. Auch dieses wäre überfordert. Der ganze Krach und die vielen Menschen wären viel zu viel. Ist man älter, kennt man das schon und kann damit umgehen.

Das kannst du mit einem Freund oder einer Freundin überprüfen. Fahrt die gleiche Strecke von A nach B und schreibt beide auf, was euch aufgefallen ist.

Das Ergebnis wird sein, dass jede, jeder von euch Ähnliches vielleicht, aber nicht das Gleiche aufgeschrieben hat. Jedem wird etwas anderes ins Auge gesprungen sein, was er oder sie wahrgenommen hat. Vielleicht kommt es euch sogar so vor, als wäre jede, jeder eine andere Strecke gefahren.
Woran liegt das?

 

An unseren Wahrnehmungsfiltern

Weil unser Gehirn, nett, wie es ist, uns nur die individuell interessanten Dinge „durchlässt“, wird alles andere einfach ausgeblendet. Das ist auch für das Gehirn energiesparend und wir sind nicht so überfordert mit der Situation, in der wir gerade stecken.

Für alles nämlich, was wir mal erlebt haben, speichert unser Gehirn Infos ab, an die wir uns wieder erinnern. Wäre das nicht so, könnten wir niemanden wiedererkennen, würden jeden Tag alle Leute neu kennen lernen.

Alles was wir gern hätten, fällt uns auch viel mehr auf. Hast du beispielsweise Bock auf ganz bestimmte Sneakers, siehst du automatisch jeden, der damit herumläuft auf 100 Meter.

Oder Autos. Immer dann erst, wenn ich mir mal wieder ein neues altes Auto gekauft habe, dann fallen mir alle anderen Autos der gleichen Marke immer wieder ins Auge. Oder mein Traumwagen, den ich gern hätte, erkenne ich auch treffsicher.

Jeder bekommt also einen Cocktail aus allen Reizen um sich herum serviert und sieht aber nur das, worauf er besonders achtet. 95 von 100 Informationen bleiben verdeckt und unbemerkt im Off.
Daher ist auch alles das, was du glaubst, von der Welt zu kennen ist nur das Wenige, auf das du besonders geachtet hast. Die 5 bewussten Prozent.
Da ist also noch unglaublich viel mehr, was du übersehen haben musst, weil du ja auf andere Sachen geachtet hast. Ist bei uns allen so. Bei jedem, ob Kind, Jugendlicher, Erwachsener – es gibt hier keinen Unterschied. Alle sehen nur das Wenige auf das sie achten. Keiner sieht alles, keinem fällt alles auf, keiner weiß alles. Geht einfach nicht.

Es wird noch heftiger:

 

Routinen, Gewohnheiten, automatische Programme

Alles was du gelernt hast und alles, was du erlebt hast, wird in deinem Gehirn gespeichert und wenn es geht, zu automatischen Programmen gemacht.

Etwa beim Schuhe zumachen, beim Laufen, Fahrradfahren, Autofahren, auch beim Lesen und Schreiben.
Anfangs noch ungeschickt, wird alles mit fortlaufender Übung leichter, eben automatischer, und man muss nicht jeden einzelnen Handlungsschritt bewusst bedenken.

Mit steigender Erfahrung haben wir immer mehr solcher Programme gespeichert. Neben den beschriebenen trainierten Bewegungsabläufen gibt es auch Verhaltensprogramme. Wie verhalte ich mich? Wie spreche ich mit Leuten? Es gibt ja Unterschiede in der Kommunikation.
Mit deinen Lehrern sprichst du sicherlich anders als mit deinen Eltern oder deinen Freunden. Mit kleinen Kindern verhältst du dich vorsichtig und bist entspannter, auch wenn sie nicht gleich alles richtig machen. In jeder Situation nutzt dein Gehirn nach Möglichkeit Routinen, automatische Programme. Die kosten sehr wenig Energie. Dein Hirn kann fast wieder eindämmern, wenn das Programm erst mal gestartet ist und rund läuft.

Darüber hinaus hast du auch noch Routinen in dir, in denen programmiert ist, wie du mit dir selbst umgehst. Wie du mit dir sprichst, wie du denkst, wovor du Angst oder Unbehagen empfindest, was du nicht magst, was du sogar hasst. Alle deine Einstellungen, alle deine Erfahrungen sind in deinem Unbewussten gespeichert und lenken „unbewusst“ deine Ideen, Gedanken, Entscheidungen und deine Handlungen.

Auch alle deine Werte, deine Einstellungen, deine Erwartungen vom Leben sind in dir gespeichert, genauso wie dein Bewusstsein über das, was du kannst und das, was du glaubst nicht zu können.

Der Grund der automatischen Routinen, der effektive Nutzen deiner Programme ist der geringe Energieverbrauch deines Gehirns.

Dein Gehirn braucht, wenn es bewusst arbeitet, etwa 25 Prozent aller deiner Energie. Deshalb ist Lernen zuweilen anstrengend. Der Energieverbrauch geht dagegen gen Null, wenn du ein automatisches Programm startest. Daher sorgt dein Gehirn für möglichst viele gespeicherte Routinen. Auch alle deine Gewohnheiten gehören dazu. Was du magst, wen du magst, dein Glauben, deine Werte, deine Einstellungen, einfach alles.

 

Der Hammer: 95 Prozent deiner Handlungen, deiner Gedanken und Entscheidungen passieren unbewusst. Du bekommst von deiner Entscheidung nichts mit, obwohl du glaubst, dich entschieden zu haben. Deine automatischen Programme wirken ohne dein Zutun.

Das bedeutet auch, dass du nur 5 Prozent deines Lebens bewusst mitbekommst und bewusst beeinflussen kannst. Ist das nicht absolut heftig?

Das ist extrem krass wenig Kontrolle, findest du auch? Ist aber wissenschaftlich bewiesen.

 

Gibt es einen freien Willen oder steuert mich mein Unbewusstes?

In einer wissenschaftlichen Studie wollte man untersuchen, ob es den „freien Willen“ gibt. Der Test: Jemand wurde in einen Computertomographen gelegt, in dem seine Hirnströme auf einem Monitor sichtbar gemacht werden konnten. Immer dann, wenn er etwas dachte, oder sein Unbewusstes, dann leuchtete auf dem Monitor der Bereich im Gehirn auf, der dafür zuständig ist. Beispielsweise leuchtet eine andere Ecke beim Sprechen, als beim Denken.

Die Testperson liegt also in dem Gerät ( sieht aus wie eine riesige Röhre, in die man in der Mitte einen Menschen hineinlegen kann.) und hat in jeder Hand einen Knopf. Wenn er drückt, misst ein Computer den Zeitpunkt und den ausgewählten linken oder rechten Knopf. Und der Computertomograph zeichnet zeitgleich auf, wo im Gehirn etwas aufleuchtet, während die Testperson daran denkt, jetzt einen der beiden Knöpfe zu drücken und es auch macht.

Die Erwartung war, dass der Moment, in dem das Gehirn den Gedanken denkt ziemlich zeitgleich mit dem Drücken des Knopfes passiert. Das war aber nicht der Fall.

Das Wahnsinnsergebnis: Auch wenn die Person im Gerät augenblicklich den Knopf drückte, nachdem sie entschied, welchen der beiden Knöpfe sie drückt, vergingen zwischen dem Gedanken (Aufleuchten eines Areals auf dem Monitor) und dem registrierten Klick des Knopfes sechs Sekunden!

Der Typ in der Röhre denkt: Jetzt drücken und macht es sofort, aber das Gehirn hat schon sechs Sekunden vorher entschieden!

Aus der Versuchsreihe hat man überzeugend darstellen können, dass das Unbewusste die Entscheidung traf, dann die Entscheidung an das Bewusste weitergab, das nur noch glaubt, frei entschieden zu haben. Auf dem Monitor leuchtete es bedeutende Sekunden vorher!

Auf Deutsch heißt das, dass wir glauben, selbst zu entscheiden. In Wirklichkeit ist jedoch eine Instanz vorgeschaltet.

Unser Unbewusstes entscheidet unter Zuhilfenahme aller je gemachter Erfahrungen mit dem Bestreben, uns möglichst entspannt durchs Leben zu bringen.

Wenn das Unbewusste 95 Prozent unserer Entscheidungen fällt, dann ist es sehr interessant, einen genauen Blick darauf zu werfen, was dort alles gespeichert ist und ohne unser bewusstes Zutun für uns entscheidet. Das gibt es im nächsten Post: Unbewusstes.

 

Deine Datenbank im Kopf

Jetzt könnt ihr schon mal nachdenken, was ihr alle in eurem Leben schon für Dinge gespeichert habt und wer vor allem der Datenlieferant gewesen ist, der euch „programmiert“ hat.

Inzwischen habt ihr ne Menge gelernt, man kann euch nicht mehr leicht verarschen, weil ihr merkt, wenn jemand Blödsinn erzählt. Das heißt, dass euer bewusster Verstand quasi wie ein Pförtner darauf achtet, ob etwas, was ihr gerade erfahrt, stimmen kann oder Bullshit ist. Euer Bewusstsein kontrolliert, ob ihr eine Info annehmt und in euren Kopf hineinlasst oder eben nicht. Wie ist es aber gewesen, als ihr noch nichts gespeichert hattet? Zu der Zeit – als Kleinkind – konntet ihr nicht überprüfen, was man euch erzählt hat.

Früher aber wart ihr kleine Babys oder Minikinder, die noch keine Erfahrungen hatten, daher auch nicht vergleichen konnten, ob etwas stimmt oder nicht. Kennt ihr sicherlich auch, dass man Kiddies viel erzählen kann, was sie erst mal glauben.

Bester Beweis ist der Kinderglaube an den Weihnachtsmann und den Osterhasen.

Die logische Folgerung ist, dass es in unseren Köpfen eine Menge Einstellungen und Werte gibt, die vielleicht nicht unsere, sondern die von unseren Eltern sind. Wenn das in Ordnung ist, gibt es keine Probleme. Aber wenn nicht, müsste man etwas dran ändern. 

Wenn du beispielsweise bei dir entdeckst, dass du Schiss vor Ausländern hast und deshalb nichts mit denen zu tun haben willst, könntest du dich genauer fragen. Mal ein bisschen mehr drüber nachdenken und herausbekommen, dass du vielleicht gar keine Angst vor Ausländern hast, sondern vielleicht in deiner Familie oder deinem Umfeld nur derbe über Ausländer hergezogen wird und du nur „mitbekommen“ hast, dass Ausländer blöd sein sollen, du selbst aber keine eigenen Erfahrungen hast.

Wenn es so ist, dann mach doch mal neue Erfahrungen. Lern mal welche kennen. Meist hat ein Freund einen Freund…

Hier in der Großstadt gibt es kaum noch Jugendliche, die keine eigenen Erfahrungen mit Leuten aus anderen Ländern gemacht haben. Hier ist man im allgemeinen ziemlich gechillt, wenn Jugendliche aus anderen Ländern auftauchen. Selten kracht es.

Schon mal drüber nachgedacht, dass die vielleicht genauso Schiß vor uns haben, wie wir vor denen? Einfach, weil wir noch keine eigenen Erfahrungen gemacht haben und daher nicht einschätzen können, wie die so sind.

 

Im nächsten Post geht es weiter mit dem Unbewussten. 
Stell dir mal vor, du bist ein Eisberg … hihi. Du treibst also entspannt durchs kalte Wasser und lässt alles auf dich zukommen.

Ich hoffe, du weißt, dass nur ein kleiner Teil von Eisbergen oben aus dem Wasser herausschaut und die restlichen 90 Prozent eben unter Wasser sind und nicht sichtbar.

Vergleicht man den Menschen in psychologischer Hinsicht also mit Eisbergen, dann ist das Bewusste in uns der Teil des Eisbergs, der aus dem Wasser herausschaut und das Unbewusste der Teil unter der Oberfläche.

Weil der Teil über dem Wasser so wenig und der unter Wasser so riesig ist, wäre es doch klasse, wenn es einen Weg gäbe, auf die mega vielen Infos aus unserem Unbewussten zugreifen zu können. Hier im Blog steht, wie es geht.

Hier geht es weiter. Das Unbewusste.